Tipps, Trends und Innovationen für den Physiotherapienachwuchs

Auf dem zweiten Berufseinsteigerforum unter dem Motto „3…2…1…Examen! Und dann?“ im Hörsaalgebäude des St. Josef-Hospitals in Bochum suchten rund 200 Physiotherapieschüler, Antworten und Orientierung für ihre professionelle Zukunft.

7000 Physiotherapieschüler in Deutschland verlassen jährlich ihre Schule mit bestandener Prüfung und steigen ins Berufsleben ein. Allein in Nordrhein-Westfalen sind es rund 1000 Physiotherapieschüler. 

Eine stets wachsende Anzahl von angehenden Physiotherapeuten wird mit einem Bachelor in den Beruf einsteigen. Dazu kommen neue Versorgungsstrukturen, sich rasant entwickelnde wissenschaftliche Erkenntnisse, mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen, der Erstkontakt, ein höherer Stellenwert der Prävention und Gesundheitsförderung. Mit diesen Herausforderungen wird der Physiotherapienachwuchs zurechtkommen müssen.

Die LandesJunioren des Landesverbandes NRW im ZVK entwickelten deshalb ein umfangreiches Programm, das sich den Fragen und Zukunftsängsten der Berufseinsteiger widmete, mit dem Ziel ihnen fachgerechte Antworten aus erster Hand für ihre berufliche Orientierung zu geben.

Eröffnet wurde das Berufseinsteigerforum durch Detlef Katzki (Vorstandsmitglied im Landesverband NRW im ZVK), Matthias Möllhoff (Leiter der Schule für Physiotherapie, St. Elisabeth-Stiftung Bochum), Andreas Pust (Vorsitzender des Verbandes Leitender Lehrkräfte an Physiotherapieschulen), Bodo Schlag (Stv.Vorsitzender im ZVK-Bundesverband), Joes Verweyen (BundesJuniorenSprecher) und Uta Leyener (Stv. LandesJuniorenSprecherin des Landesverbandes NRW).

In ihrer bewegenden Eröffnungsrede veranschaulichten die beiden JuniorenSprecher die Errungenschaften des ZVK, der über die Jahre hinweg die Interessen des Berufsstands erfolgreich vertritt. „Physiotherapeuten müssen sich den neuen Herausforderungen im Gesundheitswesen stellen. Die Physiotherapie muss Profil zeigen und deutlich machen, für welche neuen Aufgaben und Tätigkeiten sie qualifiziert ist“. „Der ZVK tritt für Euren Beruf, Eure Interessen ein“, rief Verweyen dem Publikum ins Gewissen und appellierte an alle Schüler, sich berufspolitisch zu engagieren und das Berufsbild aktiv mitzuentwickeln.

Was und wohin will ich in fünf bis zehn Jahren?

Das Programm vermittelte einen Einblick in das umfangreiche Spektrum der Tätigkeitsfelder, die sich Physiotherapeuten erschließen.

Individuelle Beratung und Erfahrungsaustauch für den Physiotherapienachwüchs

In Gruppenseminaren und in einzelnen Gesprächen im Rahmen des Marktplatzes erhielten die Schüler von Fachexperten praxisorientierte Informationen, Tipps und Checklisten zu den jeweiligen Themen.

Das Informationsangebot versteht sich als "Hilfe zur Selbsthilfe" und soll dazu beitragen, dass die Schüler aus der Angebotsvielfalt herausfinden, welche Optionen ihren persönlichen Interessen und Stärken entsprechen und sie dazu anregen, eigene Ziele für ihre berufliche Zukunft früh zu definieren.

Themenüberblick

Die Teilnehmer lernten zum Beispiel, worauf man bei der Wahl der passenden Fortbildungen achten sollte und welche Studiengänge und akademische Abschlüsse sich für Physiotherapeuten erschließen. Im Marktplatz konnten die Schüler ihre individuellen Fragen an die Physio-Akademie richten. Im Seminar von Katja Girbardt, Referat Aus-, Fort- und Weiterbildung des ZVK konnte man sein Wissen über dieses Thema vertiefen.

Worauf man als angestellter Physiotherapeut vor Unterzeichnung seines Arbeitsvertrags achten sollte, erfuhren die Schüler von Bodo Schlag.

Teilnehmer, die sich wiederum für eine Lehrtätigkeit interessierten, konnten sich beim Vorsitzenden des Verbandes Leitender Lehrkräfte (VLL), Andreas Pust, über die Grundvoraussetzungen zur Ausbildung zum Physiotherapielehrer und die Perspektiven dieser Karrierelaufbahn persönlich informieren.

Auch neue Berufsperspektiven wie „Arbeiten in der Touristik“ oder „Arbeiten im Ausland" wurden von Fachexperten und anhand konkreter Fallbeispiele ausführlich beleuchtet. Die Teilnehmer erprobten, wie man sich im Vorstellungsgespräch am besten präsentiert und welche Voraussetzungen zur Eröffnung und erfolgreichen Durchführung einer eigenen Praxis beachtet werden sollten.

Der direkte Erfahrungsaustausch mit Vorbildern wie z.B. Studenten, Praxisinhabern, Physiotherapeuten mit Berufserfahrung im Ausland, nahm bei Orientierungsfragen ebenfalls eine wichtige Rolle ein, indem diese den Teilnehmern einfach erzählten, wie sie ihre Position erreicht haben und welche Leidenschaften sie bewegen.

Lehrerforum

Moderne systemische und konstruktivistische Lehr-Lernmethoden, wie z.B. problemorientiertes Lernen auch in der Physiotherapie nehmen an Bedeutung zu.

Im Vordergrund steht eigenaktives, selbstbestimmtes Lernen, das auf ein lebenslanges Lernen vorbereiten soll.

Im Lehrerforum „Zielvereinbarungsgespräche: "SMART" Ziele“ vermittelte Regine Astrid Schmidt, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Lehrer im ZVK "Theorie und Praxis", die Lehrer zum Einsatz von Zielfindungsgesprächen in der Ausbildung oder dem Studium der Physiotherapie sensibilisieren und motivieren sollen.

Berufspolitik

Die LandesJunioren nutzten den Tag, um sich unter den Schülern bekannt zu machen und ihnen den Grundgedanken eines Berufsverbandes und dessen Strategien zur Stärkung der Zukunftssicherung des Berufsstandes in persönlichen Gesprächen näher zu bringen. Auch die Vorsitzende des Landesverbandes NRW, Rita Schütte, hatte ein offenes Ohr für den Nachwuchs.

Den krönenden Abschluss bildete eine Verlosung, bei der die Teilnehmer Physiotherapiebücher vom Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG und Preise der NAV-Wirtschaftsdienst GmbH gewinnen konnten.

Der fruchtbare Erfahrungsaustausch unter den angehenden Physiotherapeuten ist ein Biotop an Ideen, Plänen, Informationen und persönlichen Kontakten.

Geschätzt wurde von den Teilnehmern insbesondere die individuelle Beratung. Die rege Beteiligung der Teilnehmer an den Diskussionen zeugte vom richtigen Gespür der Organisatoren für die richtigen Themen.

Allgemein war die Resonanz auf diesen Tag sehr positiv.

Fazit:

Die ZVK-Junioren wollen das Berufseinsteigerforum nunmehr regelmäßig durchführen. Bundesweit soll damit auch in Zukunft Examensschülern der Übergang ins Berufsleben vereinfacht werden.

Für nächstes Jahr sind folgende Berufseinsteigerforen bereits geplant:

  • 13. November 2009 in der Schule für Physiotherapie in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Tübingen. Veranstalter: Landesverband Baden-Württemberg im ZVK

Alle Termine, Orte und Informationen zu den bundesweit geplanten Berufseinsteigerforen finden Sie unter www.physio2physio.de

Allgemeine Informationen über die ZVK-Junioren finden Interessierte auch unter www.zvk.org unter dem Link „ZVK“ >„BundesJuniorenRat“.

Kontakt zum zuständigen Landesverband, bekommt man unter „ZVK“ >„Landesverbände“. Dort erhält man Auskunft über den jeweiligen Landesjuniorenrat

Lesen Sie den gesamten Artikel „Tipps, Trends und Innovationen für den Physiotherapienachwuchs“, mit vielen Fotos und den weiteren Terminen in der Oktober-Ausgabe der MITTEILUNGEN DES ZVK JOURNAL

Quelle: ZVK.ORG,